Der Anteil von Frauen an Existenzgründungen in Deutschland ist in den letzten 15 Jahren deutlich gestiegen. Durch die positive Arbeitsmarktentwicklung nahm auch die Erwerbsbeteiligung von Frauen deutlich zu. Dieser Trend setzte sich in der Gründungstätigkeit fort. Für das Jahr 2022 meldete der KfW–Gründungsmonitor 550.000 Personen, die ihre Selbstständigkeit im Voll– oder Nebenerwerb starteten, darunter 205.000 Gründerinnen. Der Anteil von Frauen an den Neugründungen entspricht damit 37 Prozent. Dabei kann es sich um gewerbliche Gründungen ebenso handeln wie um Gründungen in den Freien Berufen.
Eine Selbständigkeit in den Freien Berufen interessiert viele Gründerinnen. Der Frauenanteil an den Selbstständigen in den Freien Berufen ist in den vergangenen 10 Jahren unterschiedlich stark gestiegen. Zum Jahresanfang 2021 waren Frauen unter den Psychotherapeuten, Publizisten, Tierärzten und darstellenden Künstlern am stärksten vertreten, meldete das Institut für Mittelstandsforschung Bonn.
Der Anteil von Gründerinnen bei Start-ups ist im Vergleich zur allgemeinen Gründungstätigkeit deutlich geringer. Ihr Anteil liegt nach der Erhebung „Deutscher Startup Monitor 2023“ bei 20,7 Prozent. Noch immer wird die große Mehrzahl der Startups von rein männlichen Teams gegründet. Die Gruppe der gemischten Teams aus Gründerinnen und Gründern macht mit 28,2 Prozent immer noch weniger als ein Drittel aus. Besonders auffällig ist zudem der hohe Anteil an Sologründungen unter Frauen: Von den Frauen-Teams hat mit 54,2 Prozent mehr als die Hälfte allein gegründet – bei den Männer-Teams gilt das nur für jedes zehnte Startup (18,6 Prozent). Der Female Founders Monitor 2022 hat die größten Hindernisse und Potenziale von Startup Gründerinnen untersucht. Dazu zählen die Herausforderungen bei der Vereinbarkeit von Familie und Gründung sowie Nachteile im Bereich Wachstum und Finanzierung. Auf der anderen Seite bringen Gründerinnen Diversität und vielfältige Perspektiven in das Startup Ökosystem ein: Sie identifizieren sich häufiger mit dem Bereich Social Entrepreneurship und etablieren ihre innovativen Geschäftsmodelle an der Schnittstelle zwischen Wirtschaft und Gesellschaft.
Die Servicestelle guide bietet seit 2005 Gründungsinteressierten und Gründerinnen vielfältige Unterstützung in allen Gründungsphasen:
- Einführungsveranstaltung guide start
- Gruppen–Coachings
- Workshops
- Seminare
- Netzwerktreffen
- Einzelberatungen
guide steht für authentische und individuelle Gründungsberatung, die sich an den Wünschen und Bedürfnissen der Kundinnen orientiert. Gemeinsam arbeiten Beraterin und Gründerin am Gründungskonzept und prüfen die Geschäftsideen auf Markttauglichkeit, Kundenorientierung, Rentabilität sowie auf ihre Zukunftsorientierung.
Das Referat für Arbeit und Wirtschaft der Landeshauptstadt München unterstützt guide im Rahmen des Münchner Beschäftigungs– und Qualifizierungsprogramm (MBQ). guide wurde 2016 mit dem Anita Augspurg Preis der Landeshauptstadt München zur Förderung der Gleichberechtigung von Mädchen und Frauen ausgezeichnet.
Angehende Gründerinnen können in der Phase vor dem Start in die hauptberufliche Selbständigkeit mit einem eigenen Vorhaben oder vor Übernahme oder Beteiligung an einem bereits bestehenden Unternehmen ein gefördertes Coaching in Anspruch nehmen. Das Förderprogramm „Bayerisches Vorgründungs– und Nachfolgecoaching“ ermöglicht Ihnen die Bezuschussung einer individuellen Unternehmensberatung. Sie profitieren von den Erfahrungen und Kompetenzen eines professionellen Coachs und optimieren Ihre eigenen betriebswirtschaftlichen Kenntnisse. Zu den Themen zählen vor allem Businessplan, Marketing, Vertrieb, Organisation, Personal und Unternehmensnachfolge. Sie planen eine gewerbliche Gründung? Dann erhalten Sie die Antragsunterlagen bei Ihrer IHK. Sie planen eine Gründung in den Freien Berufen? Das Institut für Freie Berufe ist Ihre Anlaufstelle. Sie haben bereits im Haupterwerb gegründet und interessieren sich für eine bezuschusste Beratung oder Mentoring? Dann erfahren Sie hier mehr zu den Angeboten
Ehemalige Unternehmer*innen, Freiberufler*innen oder Führungskräfte engagieren sich ehrenamtlich im Verein „Aktivsenioren Bayern e.V.“ und stehen Gründerinnen rund um Businessplan und Geschäftsmodell–Analyse engagiert und kompetent zur Seite.
Die UnternehmerTUM startet die kostenfreie „Women Start-up Empowerment Trainingsreihe 2023„. An fünf Terminen können Studentinnen, Doktorandinnen, (zukünftige) Gründerinnen und Young Professionals an einem oder meheren Trainings teilnehmen. Hier erfahren Sie mehr zum Angebot und zur Anmeldung.
Mehr Informationen
Gründerinnen und Gründer haben verschiedene Möglichkeiten, das notwendige Startkapital für Ihre Unternehmensgründung aufzubringen. Zuschüsse, Darlehen, Bürgschaften, Beteiligungen, Beteiligungskapital, Crowfunding – hier geht es zum Überblick.
Besonders beliebt bei Münchner Gründerinnen: Förderprogramm Crowdfunding–Kampagne
Die Landeshauptstadt München bietet mit dem „Förderprogramm Crowdfunding–Kampagne“ den Münchner Kampagnenstarter*innen die Möglichkeit einer finanziellen Unterstützung für alle Kreativleistungen rund um die Crowdfunding–Kampagne. Hier finden Sie weitere Informationen zum Förderprogramm Crowdfunding–Kampagne.
Mikromezzaninfonds Deutschland
Konzipiert u.a. für Gründerinnen mit einem kleinen oder mittleren Kapitalbedarf, verbessert das sogenannte „Mezzaninkapital“ das Rating und schafft neuen Kreditspielraum. Die Förderung erfolgt als stille Beteiligung über die Mittelständischen Beteiligungsgesellschaften. Münchner Gründerinnen wenden sich an die BayBG Bayerische Beteiligungsgesellschaft und können sich hier über den Mikromezzaninfonds informieren.
Förderlinie EXIST-Women
Das Programm EXIST-Women des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz zielt darauf ab, Frauen an Hochschulen und Forschungseinrichtungen zu ermutigen, den Weg in die unternehmerische Selbstständigkeit zu wagen. Die Förderung erfolgt themen- und technologieoffen. Das Angebot ergänzt das EXIST-Programm mit den bereits bestehenden drei Förderprogrammlinien EXIST-Gründungsstipendium, EXIST-Forschungstransfer und EXIST-Potentiale. Münchner Gründerinnen wenden sich an ihre jeweilige Hochschule oder Forschungseinrichtung für weitere Beratung und eine Beantragung der Förderung.
Investorinnen–Netzwerke für Gründerinnen
Sichtbarkeit schaffen, vernetzen, Wissen und Kapital vermitteln – diese Netzwerke bringen Investorinnen, Business Angels, Unternehmerinnen und Investment–Interessierte zusammen.
Nachstehend eine Auswahl:
- encourageventures
- Fintech Ladies
- Female Investors Network
- VdU Investorinnen–Netzwerk
- Business Angels Netzwerk Deutschland e.V.
- Auxxo-Fonds
Angel Investorinnen im Porträt:
Prämierte Investorinnen:
- German Start-up Awards: Investorin des Jahres 2022
- Golden Aurora Award: Europe‘s Female Angel Investor of the Year 2021
Erfolgreiche Exits frauengeführter Startups
Frauengeführte Fonds
- GGF – Green Generation Fund für nachhaltige Start-ups in den Branchen Food Tech und Green Tech, mehr im Porträt
Netzwerke haben viele Funktionen. Gründerinnen und (Jung-) Unternehmerinnen können sich hier austauschen, gegenseitig ermutigen und voneinander lernen. Als Türöffner vermitteln und empfehlen sie Kontakte zu Dienstleister*innen und Auftraggeber*innen. Netzwerke und Initiativen für Female Empowerment gibt es sowohl bundesweit als auch regional. Nachstehend eine Auswahl von Angeboten in und um München.
Diese Gründerinnen inspirieren und ermutigen – hier geht es zu den Interviews und Podcasts.
Weibliches Unternehmertum fördern und sichtbar machen – diese Wettbewerbe setzen ein Signal und machen Frauen Mut, den Weg in die unternehmerische Selbstständigkeit zu gehen.